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Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) als Nachfolgeinstitution des früheren Heilpädagogischen Seminars Zürich (HPS) und die Sonderpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft haben gemeinsame historische Wurzeln in der sogenannten Zürcher Heilpädagogik. In den 1920er-Jahren wurde an der Universität der erste Lehrauftrag für Heilpädagogik vergeben und gleichzeitig das Heilpädagogische Seminar Zürich gegründet. Zuerst hatte Heinrich Hanselmann, nach ihm Paul Moor, in Personalunion die Seminarleitung und die Hochschulprofessur inne. Dadurch war die Entwicklung von Lehrstuhl und Seminar in dieser Zeit eng verknüpft. Der Wendepunkt kam nach 1968, als der neue Leiter des HPS den universitären Lehrstuhl nicht übernehmen konnte. In der Folge entwickelten sich beide Seiten weitgehend unabhängig voneinander. Das Heilpädagogische Seminar erweiterte und differenziert sein Angebot an Ausbildungen in den sonderpädagogischen Berufsfeldern und wurde 2001 als Fachhochschule anerkannt (Hochschule für Heilpädagogik). An der Universität wurde seit 1973 ein eigenständiges Institut für Sonderpädagogik aufgebaut, welches bis 2009 existierte. Heute gibt es am Institut für Erziehungswissenschaft zwei Lehrstühle für Sonderpädagogik.
1920 wurde der „Verband Heilpädagogisches Seminar Zürich“ gegründet, welcher zum Ziel hatte, ein fundiertes Ausbildungsangebot für Lehrerinnen und Lehrer aufzubauen, die an den damals so genannten Hilfsschulen dringend gebraucht wurden. Es fanden Gespräche mit der Universität statt, wobei sowohl die medizinische als auch die philosophische Fakultät Interesse daran bekundeten, eine heilpädagogische Ausbildung unter ihrem Dach zu beherbergen. Der junge Verband hingegen suchte aus finanziellen Gründen sowie wegen des höheren Status der Ausbildung zwar die Kooperation mit der Hochschule, wollte aber eigenständig sein und selber bestimmen. Er fürchtete ausserdem, dass eine zu starke Dominanz der Universität in der heilpädagogischen Ausbildung deren Akzeptanz im Praxisfeld schaden könnte (Schriber, 1994). So kam es schliesslich zu einer Zusammenarbeit, in deren Rahmen das Heilpädagogische Seminar Hörsäle sowie einen Teil des Lehrangebots in den Fächern Medizin, Psychopathologie und Pädagogik an der Universität nutzen durfte, gleichzeitig aber ihr Curriculum selbst definieren und in eigenen Räumlichkeiten an der Kantonsschulstrasse 1 durchführen konnte.
1924 wurde das Heilpädagogische Seminar Zürich (HPS) gegründet und konnte den ersten Jahreskurs durchführen, der mit acht Kandidatinnen und Kandidaten startete (Wolfisberg, 2002). Heinrich Hanselmann, ehemaliger Taubstummenlehrer und an der Universität Zürich promovierter Psychologe, war zum Seminarleiter gewählt worden. Im gleichen Jahr habilitierte er sich an der Universität, erhielt die venia legendi und begann, Vorlesungen zu halten (Schriber, 1994;Wolfisberg, 2002). 1931 richtete die Universität den Lehrstuhl für Heilpädagogik ein, ein Extraordinariat ad personam (Bächtold, 1999; Brassel, o.J.). Damit hatte sie die „erste Universitätsprofessur für die Theorie der Erziehung behinderter Kinder in Europa geschaffen“ (Wolfisberg, 2002). Die geschaffene Struktur war für die Entwicklung der beiden heilpädagogischen Ausbildungs- bzw. Studienstätten prägend: „Damit war die Organisationsstruktur der Zürcher Heilpädagogik als Profession und Disziplin etabliert, die in den folgenden Jahrzehnten beibehalten wurde“ (Wolfisberg, 2002, S. 101). Da Hanselmann sowohl die Universitätsprofessur als auch die Leitung des Seminars innehatte, entwickelten sich die beiden Seiten, die professionsbezogene Lehre in Heilpädagogik und die akademische Ausarbeitung der Disziplin durch Hanselmann, in den folgenden Jahrzehnten in intensivem Bezug zueinander.
Im Grundsatz blieb die Aufteilung der Aufgaben bis heute so erhalten. Das HPS war hauptsächlich zu dem Zweck gegründet worden, Lehrkräfte für Spezialklassen auszubilden, und es musste sich aus bildungspolitischen und finanziellen Gründen auch weitgehend auf diese Aufgabe beschränken (Wolfisberg, 2002, mit Verweis auf Schriber, 1994). Mit seiner universitären Tätigkeit hingegen verfolgte Hanselmann das Ziel, die Heilpädagogik auch als wissenschaftliche Disziplin zu etablieren. Es ging einerseits darum, das vorhandene heilpädagogische Wissen zu sammeln und zu systematisieren. Andererseits musste sich die junge Disziplin gegenüber den bereits etablierten Fächern Medizin und Pädagogik abgrenzen und ihre Eigenständigkeit definieren. Bei dem Lehrstuhl für Heilpädagogik handelte es sich um einen „frei schwebenden“ Lehrstuhl ohne feste Anbindung an ein Institut. Solche Lehrstühle gab es damals an der Philosophischen Fakultät einige. Der Status ermöglichte viel Freiheit im Bereich Forschung und Lehre, was für die frühe Zürcher Heilpädagogik förderlich war und die wertvolle Zusammenarbeit mit dem HPS ermöglichte (Heese, 1983).
Heinrich Hanselmann übernahm 1925 auch den Aufbau und die Leitung des Landerziehungsheims Albisbrunn, das vom Winterthurer Mäzen Alfred Reinhard gestiftet worden war. Dies war für das neu geschaffene Seminar günstig. Einerseits gab es eine finanzielle Entlastung bei der Entlöhnung des Seminarleiters. Andererseits diente es als praktische „Übungs-Anstalt“: Was auf theoretischer Ebene erarbeitet worden war, konnte dort erprobt werden und von der Praxis her wieder die Theorie bereichern - eine Konstellation, wie sie damals auch in Deutschland als ideal angesehen wurde (Schriber, 1994). Dasselbe gilt für die Erziehungsberatungsstelle, welche 1927 dem HPS angegliedert wurde und wo auch Hanselmann selbst einmal pro Woche Beratungen anbot. Das Angebot der Beratungsstelle umfasste Abklärungen, Ratschläge für Eltern, Heimeinweisungen und zeitweise auch Nachhilfeunterricht und Legastheniebehandlungen.
„Als Resultat verschiedener Bemühungen vor allem seitens des HPS entstand so in den zwanziger und dreissiger Jahren ein Netzwerk der Heilpädagogik als Praxis, Profession und Disziplin mit dem Zentrum Zürich, das zentral mit der Person Hanselmanns verbunden war. Der universitäre Lehrstuhl für Heilpädagogik und das Heilpädagogische Seminar mit den angegliederten Bereichen (Albisbrunn, Erziehungsberatungsstelle) führte er in Personalunion. […] Die Position Hanselmanns an der Zürcher Universität war gut“(Wolfisberg, 2002, S. 106).
Die Leitung des Landerziehungsheims Albisbrunn gab Hanselmann bereits 1929 wegen Überlastung wieder ab (Schriber, 1994).
Hanselmanns Engagement in beiden Bereichen, sowohl in der professionellen Ausbildung als auch in der akademischen Disziplin, spiegelt sich in seinen beiden grundlegenden Werken, die er während seiner Amtszeit veröffentlichte. Das erste, 1930 erschienen, war die praktisch ausgerichtete „Einführung in die Heilpädagogik“ und eher auf die Bedürfnisse der professionelle Ausbildung am HPS ausgerichtet. 1941, über zehn Jahre später, veröffentlichte er die „Grundlinien zu einer Theorie der Sondererziehung“, mit denen er den Anspruch einer wissenschaftlichen und systematischen Fundierung des Faches verband (Wolfisberg, 2002).
Heinrich Hanselmann trat 1940 von der Seminarleitung zurück, um sich intensiver seiner wissenschaftlichen Tätigkeit widmen zu können. Er stand dem HPS aber weiterhin als Dozent zur Verfügung. Paul Moor übernahm im selben Jahr die Leitung des Seminars (Schriber, 1994).
Der Jahreskurs für Heilpädagogen am HPS wurde bis in die Vierzigerjahre hinein regelmässig durchgeführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, nämlich im Studienjahr 1947/48, gab es nicht genügend Anmeldungen, sodass der Jahreskurs nicht zustande kam. Deshalb wurde kurzfristig ein zweisemestriger Abendkurs eingerichtet, der so grosses Interesse erfuhr, dass er schliesslich bis 1971 durchgeführt wurde, lange Zeit auch parallel zum regulären Jahreskurs, der später wieder aufgenommen werden konnte (Schriber, 1994).
Der Lehrstuhl für Heilpädagogik an der Universität Zürich war nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise der einzige deutschsprachige Lehrstuhl, an dem fachspezifisch graduiert werden konnte. Er zog in jenen Jahren viele Studierende aus dem Ausland an, speziell Deutschland. Er hatte deshalb besondere Bedeutung für die Ausbildung von Führungspersonen für die deutsche Sonderpädagogik (Schriber, 1994).
1950 emeritierte Hanselmann. 1951 übernahm Paul Moor den Lehrstuhl an der Universität (Brassel, o.J.). Obwohl Moor, der sowohl 1929/30 den Jahreskurs am HPS besucht hatte als auch 1935 bei Hanselmann promoviert und 1942 habilitiert hatte, seit 1940 das Seminar leitete, war seine Wahl an den Lehrstuhl der Universität nicht selbstverständlich. Ausschlaggebend für das Dekanat war schliesslich sein klar pädagogisch ausgerichtetes Verständnis von Heilpädagogik. Er setzte sich damit unter anderem gegen Jakob Lutz durch, der Privatdozent an der Medizinischen Fakultät, Direktor des Kinderpsychiatrischen Dienstes und Dozent am Oberseminar sowie am Heilpädagogischen Seminar war. Auch Moor erhielt zunächst einen ausserordentlichen Lehrstuhl ad personam. In ein etatmässiges Extraordinat wandelte die Universität den Lehrstuhl für Heilpädagogik erst 1960 um und bekannte sich damit zur Etablierung der Heilpädagogik an der Hochschule (Schriber, 1994).
Das Heilpädagogische Seminar entwickelte sich in jener Zeit in Abhängigkeit von finanziellen, schulpolitischen und gesellschaftlichen Anforderungen. Schriber (1994, S. 165) schreibt:
„Am Ende von Moors Amtszeit als Seminarleiter war die Institution ein anerkanntes Seminar für Lehrerinnen- und Lehrer, die sich auf die sonderpädagogische Tätigkeit spezialisieren wollten. Durch Hanselmann und Moor erhielt das Heilpädagogische Seminar einen Ruf […].“
Unter Moor wurden der Abend- und der Jahreskurs kontinuierlich weitergeführt. Mit der ab 1960 erstmalig angebotenen „Ausbildung zum Taubstummenlehrer“ rückte ein neues Klientel in den Fokus der Heilpädagogik, welche sich bis dahin lediglich um Kinder mit „Störungen des Geistes-, Willens- und Gemütslebens“ gekümmert hatte (Schriber, 1994).
Im Gegensatz zum Studium an der Universität, wo Heilpädagogik als Nebenfach studiert werden konnte und der Normalabschluss an der Philosophischen Fakultät I das Doktorat, später das Lizentiat war, ging es im Seminar um die Anerkennung der neukonzipierten Ausbildung in den Institutionen und Schulen, wo die Absolventen angestellt werden sollten. Der Jahreskurs wurde mit einem Diplom abgeschlossen. Ab 1930 wurden Diplomarbeiten verfasst. Für die Ausbildung im Abendkurs war die unklare Anerkennungslage ebenfalls ein Problem, da dafür kein Diplom, sondern lediglich ein Testat vergeben wurde (Schriber, 1994).
Auch die Aufnahmekriterien waren in diesem Zusammenhang ein Thema:
„Nach dem Reglement waren nur Lehrer und Lehrerinnen zur Diplomierung zugelassen. Mehr und mehr besuchten Nicht-Lehrerinnen und –Lehrer das Seminar und wünschten statt des Ausweises ein Diplom“ (Schriber, 1994, S. 163).
Aus diesem Grund wurde 1954 ein neuer Diplomierungsmodus eingeführt. Absolventen mit Lehrerausbildung erhielten nun ein „Diplom A“, solche ohne diese Vorbildung, welche vorher lediglich einen „Ausweis“ bekommen hatten, erhielten nun nach Abschluss des Jahreskurses und zweijähriger Bewährung in der heilpädagogischen Praxis ein „Diplom B“. Diese Lösung erschwerte jedoch für Aussenstehende die Einschätzung des erlangten Abschlusses (Schriber, 1994).
Anders als auf der universitären Seite, wo für Paul Moor nach dessen Emeritierung kein Nachfolger für den Lehrstuhl zur Verfügung stand, war im Heilpädagogischen Seminar mit Fritz Schneeberger bereits Jahre vorher ein künftiger Erbe eingestellt und für die spätere Aufgabe vorgesehen worden. Schneeberger, der die Leitung des Seminars 1961 von Moor übernahm, wurde schon 1949 als dessen Assistent und ein Jahr später vollamtlich als sein Stellvertreter im Amt der Seminarleitung angestellt. Es scheint, dass Fritz Schneeberger schon bald sehr viel organisatorische Arbeit übernommen hat, da diese pragmatische Schiene für Moor neben der wissenschaftlich-theoretischen Arbeit nur schwer zu bewältigen war. Schneeberger sprang hier sozusagen in die Lücke. Er organisierte und verwaltete die wachsende und an Bedeutung gewinnende Institution des Heilpädagogischen Seminars. Seine Tätigkeit konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung der Ausbildung am Heilpädagogischen Seminar, wo er Spezialausbildungen einrichtete, Richtlinien und Reglemente einführte und die interne Organisation neu strukturierte. Das Heilpädagogische Seminar unter Fritz Schneeberger differenzierte sein Ausbildungsangebot aus. Dieser Prozess war an den Ausbau der IV gekoppelt, und die Institution kam dadurch je länger desto mehr in den Blick öffentlichen Interesses. Die Zahl der Studierenden und Hörer stieg immer weiter an, sodass das Nebeneinander von akademischer Arbeit und organisatorischen Notwendigkeiten für eine Einzelperson je länger desto schwieriger wurde (Schriber, 1994).
Anfang der 1970er -Jahre veränderte sich das Verhältnis zwischen dem Heilpädagogischen Seminar und der universitären Sonderpädagogik grundlegend. Paul Moor emeritierte 1968 und hinterliess an der Universität einen vakanten Lehrstuhl, ohne dass ein oder mehrere habilitierte Schüler zur Verfügung gestanden hätten. Fritz Schneeberger hatte zwar an der Universität promoviert, habilitierte sich aber nicht. Die Personalunion von Seminarleitung und Hochschulprofessur konnte somit nicht weitergeführt werden. Beide Seiten gewannen dadurch an Unabhängigkeit und konnten sich institutionell eigenständig entwickeln, büssten dadurch aber ihre starke Verbindung ein (Schriber, 1994).
Die Besetzung des universitären Lehrstuhls für Heilpädagogik zog sich hin bis 1973. Berufen wurde schliesslich ->Gerhard Heese. Auf seinen Wunsch hin gründete die Universität das Institut für Sonderpädagogik (ISP), das er bis zu seiner Emeritierung 1993 leitete (Schriber, 1994). Dies bedeutete für die universitäre Sonderpädagogik einen klaren Neubeginn der sich beispielsweise darin zeigte, dass das wissenschaftliche Interesse sich auf andere Behinderungsarten wie Sprach-, Körper-, Sinnes- und Mehrfachbehinderungen ausweitete, während Hanselmann und Moor noch fast ausschliesslich die allgemeine Heilpädagogik und, mit heutiger Nomenklatur, die Pädagogik bei Problemen in den Bereichen des Lernens oder des Verhaltens oder bei geistiger Behinderung gelehrt hatten (Heese, 1983).
Auch am Heilpädagogischen Seminar weitete sich das Arbeitsfeld nun aus. Zu Beginn der 1970er Jahre wurden neue Studienkonzepte erarbeitet und ab 1972 stufenweise umgesetzt. Die heilpädagogische Ausbildung wurde von einem auf zwei Jahre verlängert, wobei das erste Jahr dem allgemeinen heilpädagogischen Grundstudium gewidmet war. Im zweiten Jahr trennten sich die Studierenden für die neuen spezialisierten Studiengänge auf. Angeboten wurden die damals so genannten Spezialisierungen „Pädagogik für Geistigbehinderte“, „Pädagogik für Verhaltensgestörte“, „Pädagogik für Lernbehinderte“ sowie eine Ausbildung in „Psychomotorischer Therapie“ und in „Logopädie“. Die „Ausbildung zum Taubstummenlehrer“ wurde ab 1975 zur Spezialausbildung „Hörbehindertenpädagogik“. Die Ausbildungsgänge hatten sich als heilpädagogische Tätigkeitsfelder aus der Organisation der Sonderschule und den Kategorien der Schweizerischen Invalidenversicherung entwickelt (Schriber, 1994). Das HPS war eine Institution mit mehrjährigen professionellen Ausbildungen in schulischer Heilpädagogik und für pädagogisch-therapeutische Berufe geworden.
Die weitere Entwicklung der beiden sonderpädagogischen Studienstätten in Zürich fasst Schriber (1994, S. 199f.) so zusammen:
„In Tat und Wahrheit entwickelten sich die beiden Institutionen je mit ihrer eigenen Berechtigung zwar auf getrennten Wegen, aber im geschwisterlichen Austausch, nämlich Forschung und Theoriebildung auf Universitätsebene, berufspraktische Ausbildung am Heilpädagogischen Seminar als Schwerpunkt. Eine integrative Lösung war die prompte Wahl von Heese in den Vorstand des Verbandes ab 1974. […] Durch diese personale Besetzung war eine Verbindung zwischen Heilpädagogischem Seminar und Institut für Sonderpädagogik garantiert. Ueberdies hatten die Studierenden des Grundstudiums während dreier Jahre Einführungsvorlesungen von Heese an der Universität auf dem Unterrichtsprogramm. Ab 1977 wurde die Heilpädagogik nur noch seminarintern gelesen, jeweils durch den amtierenden Rektor. Einziges Universitätsangebot, das noch einige Jahre beibehalten wurde, war das Fach Psychopathologie des Kindes- und Jugendalters.“
Zeittafel zur universitären Heilpädagogik und zum Heilpädagogischen Seminar (HPS) |
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Universität |
HPS |
1920 |
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Der „Verband Heilpädagogisches Seminar Zürich“ wird gegründet |
1924 |
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Das Heilpädagogische Seminar Zürich wird gegründet. Heinrich Hanselmann wird Seminarleiter. Der erste Jahreskurs wird durchgeführt. |
1927 |
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Eine Erziehungsberatungsstelle wird dem HPS angegliedert. |
1930 |
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Hanselmanns „Einführung in die Heilpädagogik“ erscheint. |
1931 |
Der Lehrstuhl für Heilpädagogik wird eingerichtet (ad personam Heinrich Hanselmann) |
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1940 |
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Hanselmann tritt als Seminarleiter zurück. Paul Moor wird Seminarleiter. |
1941 |
Hanselmanns „Grundlinien zu einer Theorie der Sondererziehung“ erscheinen. |
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1947 |
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Der erste Abendkurs wird durchgeführt. |
1950 |
Hanselmann emeritiert. |
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1951 |
Paul Moor übernimmt den Lehrstuhl (ad personam). |
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1960 |
Der Lehrstuhl wird in ein etatmässiges Extraordinat umgewandelt. |
Die „Ausbildung zum Taubstummenlehrer“ wird erstmalig angeboten. |
1961 |
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Fritz Schneeberger wird Seminarleiter. Der erste „Heimgehilfinnenkurs“ wird durchgeführt. |
1965 |
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Eine pädaudiologische Beratungsstelle wird eingerichtet. |
1968 |
Paul Moor emeritiert (anschliessende Vakanz bis 1973) |
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1969 |
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Der „Heimgehilfinnenkurs“ wird letztmals durchgeführt. |
1971 |
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Der Abendkurs wird letztmals durchgeführt. Die pädaudiologische Beratungsstelle wird ans Kinderspital verlegt. |
1972 |
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Start der Umsetzung der neuen Studienkonzepte. |
1973 |
Das Institut für Sonderpädagogik wird gegründet. |
Die Spezialausbildungen „Pädagogik für Geistigbehinderte“, „Pädagogik für Verhaltensgestörte“ und „Logopädie“ werden erstmals durchgeführt. |
1974 |
Gerhard Heese wird ordentlicher Professor für Sonderpädagogik. |
Die berufsbegleitende Spezialausbildung „Pädagogik für Lernbehinderte“ wird erstmals durchgeführt“. Gerhard Heese wird in den Vorstand des „Verbandes Heilpädagogisches Seminar Zürich“ gewählt. |
1980 |
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Ein berufsbegleitender „Legasthenietherapeutenkurs“ wird erstmals angeboten (nur bis 1984) |
1981 |
Das Institut für Sonderpädagogik erhält eine zweite, nebenamtliche Professur (Hans Grissemann). |
Ein „Sonderkurs für Früherzieher“ wird erstmals durchgeführt. |
1984 |
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Hans Dohrenbusch wird Seminarleiter. |
1988 |
Das Institut für Sonderpädagogik erhält eine dritte ausserordentliche Professur (Andreas Bächtold). |
Josef Brunner wird Seminarleiter. |
1989 |
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Thomas Hagmann wird Seminarleiter. |
1993 |
Gerhard Heese emeritiert. |
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1994 |
Wilfried Schley wird ordentlicher Professur für Sonderpädagogik. |
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1998 |
Sonderpädagogik wird Hauptfach an der Philosophischen Fakultät. |
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2001 |
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Das HPS wird Fachhochschule und heisst neu „Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik“. |
Bächtold, A. (1999). 25 Jahre Institut für Sonderpädagogik an der Universität Zürich. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 1, 20-22.
Brassel, T. (o.J.). Die Dozenten der Universität Zürich. Sommersemester 1933 bis Wintersemester 1982/83. Zugriff am 29.03.2018. Verfügbar unter http://www.archiv.uzh.ch/dam/jcr:00000000-192d-6565-ffff-ffffc162dca4/uzh_dozierendenverzeichnis_1933-1983.pdf
Heese, G. (1983). Zehn Jahre Institut für Sonderpädagogik an der Universität Zürich. Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, 4, 460-466.
Schriber, S. (1994). Das heilpädagogische Seminar Zürich. Eine Institutionsgeschichte. Dissertation Universität Zürich.
Wolfisberg, C. (2002). Heilpädagogik und Eugenik. Zur Geschichte der heilpädagogik in der deutschsprachigen Schweiz (1800-1950). Zürich: Chronos.
Claudia Spiess, Ingeborg Hedderich
1924